16th European Headache Congress

16. European Headache Congress (EHC), 7.–10. Dezember in Wien

Neuro-Depesche 1-2/2023

„Moving to a headache-less future“

Der 16. European Headache Congress fand Ende 2022 unter dem Motto „Aufbruch in eine kopfschmerzarme Zukunft“ statt. Er bot niedergelassene Ärzten und anderen Fachkräf ten, die Kopfschmerzpatienten behandeln, Forschungsergebnisse und neue Erkenntnisse zur Prävention, Diagnostik und Therapie der Migräne und anderer Kopfschmerzformen – insgesamt ein Update zum ‚State of the art‘.

Schwerpunkte des Kongresses waren u. a. die pädiatrische Migräne, die Therapie bei Cluster-Kopf schmer zes und der COVID-19-Kopfschmerz. Aus der Themenvielfalt hier eine Auswahl.

Kognitiven Einbußen bei pädiatrischer Migräne

In einem narrativen Review untersuchten italienische Forscher interteriktale kognitive Einbußen bei Kindern und Jugendlichen mit primären Kopfschmerzformen. Die Studienlage erwies sich als alles andere als schlüssig und eignete sich nicht für eine quantitative Auswertung. Ihr Fazit: Obwohl die pädiatrische Migräne als gutartige Erkrankung gilt und die Kinder und Jugendlichen meist eine normale Intelligenz haben, sind neuropsychologische Symptome nicht selten. Das heterogene kognitive Profil umfasst Störungen der Aufmerksamkeit, der Verarbeitungsgeschwindigkeit und des (vor allem verbalen) Gedächtnisses. Dies traf teilweise auch auf pädiatrische Patienten mit Kopfschmerzen von Spannungstyp (TTH) zu, so dass die Hypothese gestützt wird, dass Migräne und TTH im Kindesalter keine getrennten Entitäten sind. Angesichts der Auswirkungen kognitiver Defizite auf die schulischen Leistungen (und ihrer Persistenz ins Er wachsenenalter) sollte, so die Autoren, bei jungen Patienten mit primären Kopfschmerzen unbedingt ein kognitives Screening erfolgen.

COVID-19: Migräne-Verschlechterung durch Infektion und Impfung

In einer spanischen Kopfschmerzklinik wurden 428 Migränepatienten auf die Häufigkeit und Schwere von Kopfschmerzen nach COVID-19-Infektion bzw. – Impfung untersucht: Unter den 187 der 428, die sich mindestens einmal infiziert hatten, gaben 83,42 % (156/187) Kopfschmerzen und 51,18 % (81/187) starke Kopfschmerzen an. Letztere waren unter der Astra Zeneca-Vak zine häufiger (p = 0,0 041). Bei 28,20 % (4 4/156) der Patienten mit Kopfschmerz nach der Infektion hatte sich ihre Migräne seit der SAR SCoV-2-Infektion verschlimmert . Gegen COV ID-19 geimpft worden waren 340 der 428 Studienteilnehmer. Unter ihnen berichteten im Anschluss an die Impfung 51,47 % (175/ 34 0) Kopf-schmerzen. Mit 21,14 % (37/175) dieser Patienten gab etwa jeder Fünf te insgesamt eine Verschlechterung der Migräne nach der Impfung an. In einer Madrider Studie mit 109 Beschäf tigten im Gesundheitswesen glich im Übrigen sowohl der COVID-19-Kopfschmer z als auch der COVID-19-Impf kopfschmerz eher dem Spannungskopfschmerz- als dem Migräne-Phänotyp .

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